Fünf der besten serbischen Filme
Der serbische Film ist reich an außergewöhnlichen Filmwerken, hervorragenden Regisseuren und großartigen Schauspielern/innen. Was die Filmkunst in Serbien auszeichnet, ist eine besondere Art von Humor und Lebensfreude. Es ist sehr schwierig, eine Liste der besten serbischen Filme zusammenzustellen, daher werde ich eine kurze subjektive Auswahl von fünf Filmen treffen, die sowohl das Publikum als auch die Filmkritiker/innen begeistert haben.
Ko to tamo peva (Wer singt denn da?) – 1980, Regie von Slobodan Šijan, Drehbuch von Dušan Kovačević
Diese schwarze, surreale Komödie erzählt die Geschichte einer Gruppe von Reisenden, die 1941, in den letzten Tagen des Königreichs Jugoslawien, mit einem baufälligen Bus auf einer Landstraße tief im Herzen Serbiens in Richtung Belgrad fahren. Unterwegs wird die Gruppe mit einer Straßensperre der Armee, einem Bauern, der die Straße pflügt, einer Reifenpanne, einer Beerdigung, zwei verfeindeten Familien, einer wackeligen Brücke und der Rekrutierung des Sohnes des Busbesitzers in die Armee konfrontiert.
Balkanski špijun (Balkan-Spion) – 1984, Regie von Dušan Kovačević
Der Film ist eine satirische politische und menschliche Komödie, die auf einem gleichnamigen Theaterstück basiert. Er handelt von der politischen Paranoia von Ilija Čvorović, einem ehemaligen Stalinisten, der wegen seiner politischen Überzeugungen zwei Jahre im Gefängnis saß. In seiner politischen Paranoia verfolgt Čvorović seinen Untermieter, einen Heimkehrer aus Frankreich, den er für einen Agenten der gefährlichen imperialistischen Mächte und für einen Spion hält.
Kad budem mrtav i beo (Wenn ich tot und weiß bin) – 1967, Regie von Živojin Pavlovića, Drehbuch von Ljubiša Kozomar i Gordan Mihić
Einer der berühmtesten Filme der Ära der Schwarzen Welle erzählt in kompromisslosem Naturalismus die Geschichte eines jungen Mannes aus einer niedrigen sozialen Schicht namens Džimi Barka. Obwohl er kein Gesangstalent hat, wandert er als Sänger durch die serbischen Provinzen, trifft auf pittoreske Gestalten und landet schließlich beim Wettbewerb für Gesangstalente in Belgrad.
Parada (Die Parade) – 2011, Regie und Drehbuch von Srđan Dragojević
Diese Tragikomödie erzählt vom Schicksal von Radmilo und Mirko – einem homosexuellen Paar – in Belgrad, das von der intoleranten Umgebung schikaniert wird. Als Mirko an der Organisation einer Pride-Parade arbeitet, kündigen Nationalisten und Neonationalisten ein Massaker an, während die Polizei sich weigert, für die Sicherheit der Veranstaltung zu sorgen. Doch Hilfe kommt unerwartet von einem ehemaligen Gangster, der nichts mit der Schwulenszene zu tun hat.
Maratonci trče počasni krug (Eine Ehrenrunde für die Marathonläufer) – 1982, Regie von Slobodan Šijan, Drehbuch von Dušan Kovačević
Diese schwarze Komödie erzählt die Geschichte eines Familienunternehmens von Bestattern, die mit illegalen Mitteln ihre finanzielle Krise überbrücken: Statt neue Särge für ihre Kunden anzufertigen, nehmen sie alte Särge vom Friedhof, indem sie Gräber schänden. Nach dem Tod des Familienoberhauptes kommt es zu einem Konflikt zwischen der Familie und ihrem ehemaligen Geschäftspartner, der mit der Lieferung der Särge beauftragt war.
Text: Snežana Stefanović